KISSKI auf dem Biosignals Workshop in Göttingen
Vom 28. Februar bis 1. März veranstaltete die Arbeitsgruppe Biosignalverarbeitung der Universitätsmedizin Göttingen den Biosignals Workshop 2024. Die Konferenz zog etwa 80 Teilnehmer aus der ganzen Welt an, die sich mit Biosignalanalyse, Biomagnetismus und neuen verwandten Themen wie künstliche Intelligenz und medizinische Datenwissenschaft beschäftigten.
Die Vorträgen und Posterpräsentationen beschäftigten sich mit der Verarbeitung und automatisierten Auswertung eines breiten Spektrums von medizinischen Sensordaten (Biosignalen). Insbesondere die automatisierte Interpretation von EEG-Kurven wurde viel diskutiert, sowohl im Rahmen der lebenslangen Gesundheitsüberwachung als auch zur gezielten Vorhersage von Krankheiten. Viele Vorträge betonten dabei die besondere Bedeutung der Erklärbarkeit von Vorhersagen und visuellen Klassifikationen im medizinischen Bereich (XAI). Erklärbarkeit bildet die Voraussetzung, um Modelle in der klinischen Praxis auch einsetzen zu können. Natürlich waren EEGs nicht das einzige Thema auf der Konferenz. So gab es eine Reihe von Vorträgen, die sich mit den Einsatzmöglichkeiten von Kameras in der Medizin beschäftigten. Die Ansätze reichten hier vom Einsatz einer kostengünstigen Webcam zur Bewegungserfassung für die venöse Hämodynamik bis hin zur kamerabasierten Temperaturmessung bei Neugeborenen.
In der KISSKI-Keynote sprach Joanna Warnecke von der University of Cambridge über die Gesundheitsüberwachung im Fahrzeug und die Vision, das Auto in einen diagnostischen Raum zu verwandeln.
Eine Frage, die unter den Zuhörenden immer wieder aufkam, war die öffentliche Verfügbarkeit von Datenbanken, um die Arbeiten reproduzieren zu können. Diese wurde in allen Fällen von den Vortragenden verneint aufgrund der strengen Datenschutzrichtlinien innerhalb der EU. Genau für solche Daten und Szenarien bietet KISSKI weitreichende Services, die von sicheren Datenkatalogen, in denen sensible Daten indexiert und später selektiv mit speziell berechtigten Personen geteilt werden könnnen, bis hin zu sicheren HPC-Partitionen reichen, in denen sensible Daten hochperformant verarbeitet werden können.
Neben den mehreren Dutzend Vorträgen und Posterpräsentationen bot der Biosignale-Workshop auch drei praktische Workshops an, von denen einer von KISSKI durchgeführt wurde. Der KISSKI-Workshop befasste sich in erster Linie mit verschiedenen Aspekten der Datenverarbeitung und -handhabung für Forschungszwecke, einschließlich Clusternutzung, sicherem HPC für medizinische Anwendungsfälle, Konzepten für maschinelles Lernen, kontinuierlicher Integration von ML, Datenmanagement, Datenorganisation und Datenspeicherung. Darüber hinaus beschäftigte sich der Workshop mit der Erstellung von Data Lakes und der Anwendung von Bioinformatik-Tools wie RStudio und Galaxy in der biomedizinischen Forschung.